Wer kennt diese Leuchte ?

Bis 1989 entwickelte, auch darüber hinaus noch produzierte Straßenleuchten für konventionelle Leuchtmittel.

Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon Konsum » Sonntag 11. Oktober 2020, 23:18

Nabend Philipp,

Der Mast deiner ,,PSL" hat so in seiner zugespitzten Form ohne Laternenkopf oben drauf etwas von einer Rakete :glol: . Zumindest erinnert es optisch etwas daran.

simsonlicht hat geschrieben:Wie es aussieht wurden die Laternen entweder schon als NA-Variante gebaut oder aber noch zu DDR-Zeiten auf NA umgebaut, denn alle drei Leuchten haben DDR-NA-Drosseln verbaut, allerdings immer mit "West"-Zündgeräten diverser Hersteller. Leider sind nicht mehr alle Glasscheiben ganz, diese waren aber schon im montiertem Zustand beschädigt, vermutlich sind da mal dicke Vögel gegen geflogen ;) .
Ich habe heute den Mast gesäubert, entrostet und lackiert sowie den Sicherungskasten und die alten Alu-Kabel entfernt. nächste Woche werde ich das Loch buddeln und den Mast in Beton setzten.


Denkbar ist bei den westlichen Zündgeräten auch, dass diese mal die alten DDR-NA-Drosseln abgelöst haben, weil diese nach der langen Zeit einfach ihren Geist aufgegeben haben. Ich denke auch, dass die Laternen im Originalzustand schon mit NA-Technik ausgestattet wurden.

Schöne Grüße

Konsum
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon Bitburger » Montag 12. Oktober 2020, 22:22

Das Tridonic-Atco Zündgerät dürfte lange nach der Wende eingebaut worden sein.
Das kleine BAG-Turgi ? könnte aus den 80ern stammen.

Womit hast Du den Mast grundiert und gestrichen ?

schönes Projekt, viel Erfolg weiterhin ! :)
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon magslight » Dienstag 13. Oktober 2020, 13:49

Schöne Rettungsaktion! Die Zündgeräte wurden knapp nach der Wende getauscht. Die DDR ZGs wurden teilweise grundsätzlich ersetzt da unzuverlässig.
Schöne Leuchten, die sicherlich original mit NAH gebaut wurden. Diese Kleinserie schaut mir deutlich durchdachter aus, als die RSL . Bin auf das Endergebnis gespannt! :sm023:
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon simsonlicht » Dienstag 13. Oktober 2020, 14:22

Hallo,
also der Mast wurde mit Rostschutz von BERNER grundiert, als Decklack kommt ein 2K-Autolack in Silbergrau (RAL 7001) zum Einsatz, der mittels Lackierpistole aufgetragen wurde.
Das mit den Zündgeräten macht Sinn, ich könnte mir vorstellen das die DDR-Zündgeräte bei defekten Lampen Schaden nehmen und deshalb alle mal erneuert wurden.
Jetzt noch eine Frage an die Fachleute: kann man die alten Drosseln, die für 220 V vorgesehen sind problemlos
am 230 V-Netz betreiben? Bis zur Demontage der Leuchten hat es ja funktioniert. :g?
Heute Abend wird der Mast aufgestellt :D
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon magslight » Dienstag 13. Oktober 2020, 16:53

Ja, die 220V Drosseln können unbedenklich weiterverwendet werden. Die Lampenspannung ist bei der 220V Drossel im Gegensatz zu der 230V Drossel im Schnitt um etwa 10V höher. (Abhängig von der Laufzeit des Leuchtmittels. Der tatsächliche Spannungsunterschied verhält sich wie eine Parabel.) Ein höherer Ausfall der Leuchtmittel fällt erst bei sehr gut gebrauchten Lampen an (4Jahre + ; dann ist aber auch die Farbwiedergabe der Lampen sichtlich verändert ab. ca. 140V Lampenspannung- vgl. neues LM ca. 90V).
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon Löffel » Dienstag 13. Oktober 2020, 17:32

Mahlzeit simsonlicht :g) ,
also das sieht ja wirklich professionell aus mit welchem Aufwand du die Leuchten samt dem Mast restaurierst.
Rostschutzgrund + 2K Lack + Pistole = sollte wirklich lange halten im Außenbereich. RESPEKT!! TOP!! :sm023: :sm023:

Diese alten dicken Thysistor DDR Zündgeräte wurden zu 99,98% “vermutlich“ wie magslight da schon geschrieben hat, alle samt mal getauscht weil die sicherlich keine 30 Jahre mehr durchgehalten hätten bzw. haben. Nach 1990 wurden diese alten Thysistor ZG erst einmal gegen moderne und deutlich kleine SIDAC Zündgeräte getauscht, weil diese erstens zuverlässiger waren und man zweites mit diesen ZG sogar die Super NA Lampen zünden konnte. Jedenfalls hatte mir dies ein Servicetechniker vom Wartungsdienst erklärt, das es heute praktisch immer moderne ZG in den alten DDR Leuchten zu finden sind. Es gab natürlich auch schon Ende der 80er Jahre zu DDR-Zeiten diese kleinen und kompakten SIDAC - ZG so wie heute, die dann z.B. THZ 70 D hießen. Waren aber sehr selten zu finden. Die 220V NA Drosseln kannst du ruhig weiter benutzen wenn diese in Ordnung sind. Unser IngoZ. hatte mal ausführlich erklärt wie sich das mit den 220V Amseln zu 230V Netzspannung verhält.
Guggst du hier :garrow: http://www.stefanslichtparade.de/forums ... f=9&t=2789

Die Kondensatoren würde ich aber vor dem erneuten Einbau nochmal durchmessen, ob diese nicht schon Tod sind. Da wirst du leider nicht drum herum kommen dir hierzu mal ein Messgerät zu besorgen. Gerade die alten Kondensatoren der letzten 3x “neuen“ Leuchten die mit der schwarzen Bakelitklemme zum schauben sind, sehen mir eindeutig nach 70er Jahre aus und dürften sogar noch MP Kondensatoren sein? Wäre vielleicht ein Indiz dafür, das diese Leuchte ursprünglich sogar mal mit HQL Lampe geleuchtet haben könnte und schon zu DDR auf NA Lampe umgebaut wurde? :g?

Wir sind gespannt wie es weiter geht. :sm040:
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon Bitburger » Dienstag 13. Oktober 2020, 20:59

Achtung, Ingos Messungen wurden an HQL gemacht.

Für Natriumdampf-Hochdruck ist eine Abweichung der Nennspannung von > 3 % nicht zulässig ! (Osram Lichtprogramm, 2000/2001).

"Passieren" wird kaum etwas, jedoch habe ich einmal einen sichtbaren Unterschied bei der Lichtfarbe beobachtet (Umbau alter Philips SNF 100 mit 100W NaH von 220 auf 230V-Drossel)
Noch ein thread zum Thema, mit weiteren Beiträgen von IngoZ und anderen, siehe hier:

http://www.stefanslichtparade.de/forums ... &hilit=230
Zuletzt geändert von Bitburger am Dienstag 13. Oktober 2020, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon Löffel » Dienstag 13. Oktober 2020, 21:44

Bitburger hat geschrieben:"Passieren" wird kaum etwas, jedoch habe ich einmal einen sichtbaren Unterschied bei der Lichtfarbe beobachtet (Umbau alter Philips SNF 100 mit 100W NaH von 220 auf 230V-Drossel)
Noch ein thread zum Thema hier:

http://www.stefanslichtparade.de/forums ... &hilit=230


Stimmt, dein Beitrag passt natürlich besser zu der Frage der 220V VG. :g)
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon simsonlicht » Mittwoch 14. Oktober 2020, 12:33

Hallo,
Ich denke es ist besser wenn ich "moderne" Drosseln verwende, zumal die DDR-Exemplare auch keinen so guten Eindruck machen (die waren ja auch über 30 Jahre täglich in Betrieb). In einer Leuchte waren sogar 50 W Leuchtmittel verbaut und bei dieser zeigen die Drosseln sehr starke Wärmespuren. Seit gestern Abend steht der Mast, Bilder davon werde ich demnächst einstellen. Da es gestern schon dunkel war, wurden die Arbeiten stilecht mittels LBL-Löffel mit 250 W HQi
beleuchtet ;) . Heute Abend werde ich die Zuleitung zur Laterne in die Erde bringen und am Wochenende vorsichtig die Leuchte montieren (bis dahin sollte der Beton ausreichend fest sein)

Bis dann
Philipp
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Re: Wer kennt diese Leuchte ?

Beitragvon simsonlicht » Donnerstag 15. Oktober 2020, 19:44

Schönen guten Abend liebe Laternenfreunde,

wie versprochen hier einige Bilder vom Mastaufbau:

Bild
der Mast steht

Da ich die Laterne an einem anderen Ort als ursprünglich geplant aufstelle, musste noch das Kabel zum Mast verlängert werden. Dieses liegt schon eine Weile im Boden allerdings fehlten durch den neuen Standort jetzt 3 Meter.
Also nahm ich mir eine KG-Muffe und zwei Deckel dazu in welche Kabeldurchführungen eingeklebt wurden. In diesem geschlossenem Raum wurde dann eine Verteilerdose gesetzt um das Kabel zu verlängern. Die Verbindung der Adern erfolgte mit Alu-Presshülsen und passender Zange (made in GDR).

Bild
Verbindungsdose

Bild
Presszange

Bild
verpresste Kabel

Bild
fertige Verbindung

Ich habe mir auch noch die "neuen" Leuchten etwas genauer angesehen. Jetzt bin ich der Meinung das diese Leuchten ursprünglich mit HQLs befeuert wurden, denn die Drosseln der NA-Lampen sind nur mit eine Schraube befestigt und das zweite Loch ist zu weit entfernt. Allerdings passt dieser Lochabstand perfekt zu einem 80/125W HQL-Vorschaltgerät einer RSL1. Der zweite Punkt: die Bohrung für das Zündgerät wurden nach der Verzinkung angebracht, die für den Kondensator vor dem Verzinken. Also gehe ich stark davon aus, das diese Leuchten zu DDR-Zeiten auf NA umgebaut wurden. Zum Thema Kondensator: in einer Leuchte sind welche mit 4µF und in der andere welche mit 7µF verbaut :g? .

Bild
NA-Drossel mit nur einer Befestigungsschraube

Bild
Kondensator 4µF von 1980

Bild
Kondensator mit 7µF von 1986

Bild
originale Kondensatorbohrung mit Zink

Bild
Bohrung fürs NA-Zündgerät ohne Zink

Meine PSL habe ich nochmals modifiziert: sie ist jetzt geeignet für einmal NA 70W und einmal für HQL 80W. In die HQL-Fassung kommt erstmal eine LED-Birne da ich diese Laterne auch oft im Kurzzeitbetrieb laufen lasse (um z.B. das Hoftor zu öffnen), dazu ist eine HQL ja nicht gemacht. Für längeren Betrieb wird dann die NA 70 eingeschalten und wenn man es will, kann man die HQL reinkurbeln ;)

Bild
meine PSL in NA-HQL-LED-Mischbauweise

So das soll`s erstmal gewesen sein. Am Wochenende wird die Leuchte montiert.

Schönen Abend an alle wünscht
Philipp
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