Gefahren bei den NC Lampen

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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Glasei » Donnerstag 26. März 2015, 22:02

An dieser Stelle möchte ich mal ein Dankeschön für die Info
bezüglich Zündunwilligkeit bei NCs loswerden. :g)
Wie hier schon erörtert, hab ich den gleichen Ärger mit 'ner NC 400-00.
Das Ei hat seine momentane Verwendung als Deko..... :gl:
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Matthias » Freitag 27. März 2015, 00:44

Hey,

das war der Grund,warum ich mich mal wieder gemeldet habe!
Ist doch schön,wenn dadurch nen paar NC´s wiederbelebt werden. :green:
Bei mir waren es sowohl 250er als auch 400er...

Alex,da wurden bestimmt die ZG´s schon mal gewechselt.
´86 waren die noch nicht verbaut.Kenne die ab ´88 in den SLS85 und die ersten Leuchten von´86 hatten noch ThZ´s verbaut.

Gruß
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Löffel » Freitag 27. März 2015, 14:35

Glasei hat geschrieben: Wie hier schon erörtert, hab ich den gleichen Ärger mit 'ner NC 400-00.


Ist deine NC400 NEU oder schon gebraucht?? Benutzt Du denn auch Thz. Zündgeräte oder macht die NC auch an modernen ZG Probleme??
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon IngoZ. » Montag 30. März 2015, 10:13

Hallo an alle,

nach sehr langer Zeit bin ich mal wieder im Forum, bin im Moment ganz schön gefordert, 2 kleine Mäuse setzen andere Prioritäten ;) Ich komm aber ab und zu mal dazu, ein Stündchen zu basteln oder eine NA zu befeuern...
Ich lese aber regelmäßig ein paar Minütchen, heute hab ich frei und es juckt etwas in den Fingern ;))

Bei diesem Thema Zündgerät, speziell ThZ gibt es ein Problem, das ich zwar irgendwann mal kurz erwähnte, aber in dem Zusammenhang "schlechte Funktion" hier noch nicht genannt wurde.
Der Hinweis, das ältere ThZ mit dem dicken Bolzen besser funktionieren, ist eine sehr heiße Spur, daß meine Vermutung stimmt !

Hab leider im Moment keine Zeit, aber viell. kann jemand mit dem know how und dem entspr. Zeitbudget der Sache experimentell mal nachgehen, dazu ist wichtig, zu wissen wie die ThZ und Überlagerungs-ZG funktionieren. Ein Stromlaufplan (prinzipiell für alle ThZ gültig) liegt hier bei Stefan irgendwo bei Lampenkatalogen.

Ganz kurz zunächst: Das Zündgerät ThZ funktioniert im Prinzip wie die klassische Zündung mit Zündspule und Kerze beim Auto. Ein Strom wird in einer Spule aufgebaut und schnell unterbrochen, dabei tobt sich die gespeicherte Energie in Fom von Hochspannung Auf der Sek.Seite aus (vereinfacht).

WICHTIG: Für die optimale Zündenergie extrem wichtig ist eine definierte Kapazität auf der Prim-Seite, denn die Energie "verpufft" sonst. Sie soll definiert zwischen Zündübertrager und Kondensator hinundherschwingen. Nur dann wird max. Energie auf der Sek.Seite wirksam ! Und genau hier liegt das Problem neuerer ThZ, dort wurden ungeeignete Kondensatoren verbaut (HF-Rückschlußkondensator 47nF...100nF je nach ThZ-Typ/Leistungsklasse) ! Die Kondensatoren sind ansich gar nicht so schlecht, nur vertragen die die hohen Energien an diesem Einbauort nicht ! Bei den älteren Zündgeräten sind noch konventionelle Wickel-Kondensatoren verbaut gewesen, die waren wesentlich stabiler. Neuere ThZ, insbesondere auch die mit Abschaltautomatik hatten rechteckige, gelbe Kondensatoren, die dann sehr oft in der Kapazität nachließen und auch "hochohmig" wurden, hoher ESR... Schlechte Kontaktgabe an den Wicklungen vermutlich.

Jetzt könnte man noch viel darüber schreiben... versucht einfach mal, ein vermutlich "zu schwaches" ThZ vorsichtig (Verletzungsgefahr!!) aufzubördeln, ist dann natürlich "verloren", weil der Berührungsschutz weg ist, kann man aber viell in ein anderes Gehäuse einbauen... Hoffentlich war es dann eins mit Sandfüllung, da kommt man dann gut an die Elektronik ran, wenns vollst mit Silikon ausgegossen ist, Pech, dann ist es eine Riesenviecherei, die Dinger auseinanderzupopeln.

Jetzt kommt das elektrische probieren: VORSICHT dabei, Sicherheit geht vor !!!
Nichtzündende NC-Lampe mit dem Probanden verwursten, zündet nicht...
Dann FREISCHALTEN und den Rückschlußkondensator (im Plan wahrsch mit CR oder so bezeichnet), jedenfalls der eine mit 47nF...100nF hinter (!) dem Widerstand auf der Thyristorseite gegen einen hochwertigen WIMA FKP1, jedenfalls für hohe Impuls-Energie geeigneten C ersetzen und wieder probieren, eventuell auch mal statt 47nF 100nF probieren !
Ich wette, daß in vielen Fällen dieser Kondensator der Schlüssel ist ! Ich hab so ungefähr 10 Stück ThZ mit solchen schlechten bis gar nicht funzenden Cs repariert, das tückische ist ja, daß manchmal die ThZ noch "ein bischen" funktionieren, wenn noch "etwas" gutes C wirksam ist. Bei den alten ZG war der netzseitige 100nF ( das ist der andere, direkt am VG-Anschluß gegen Masse)
Und ja, die KLASSICHEN NA-Lampen brauchen bei weitem nicht so hohe Zündenergien wie die NCs !
Zweite Fehlermöglichkeit ist der Thyristor selbst, bei Ersatz auf richtige Elektrodenfolge achten, da gab es auch zu DDR-Zeiten ganz verschiedene...
Andere Fehlermöglichkeiten sind lose Lötstellen (zum Teil mit erheblichen Verschmorungen), die kommen auch für schwache Zündenergie in Frage aber nicht so sehr wie der HF-Rückschluß-Kondensator.

Wahrscheinlich kann man das auch meßtechnisch nachweisen, an der Amplitude der entsprechenden Ströme/Spannungen, ist aber aufwendig und etwas tricky, ohne Trenntrafo und robustes Oszilloskop geht da garnichts, auf der Hochspannungsseite braucht man Hochspannungstastkopf !

Gruß IngoZ

p.s.: Achso, ich vergaß noch zu erwähnen, daß die Vermutung, daß neuere ThZ prinzipiell weniger Zündenergie haben als die alten eher nicht haltbar ist, auch wenn alles etwas kleiner und kompakter wirkt ! Betriebssicherheit und Güte standen zu DDR-Zeiten ganz anders im Vordergrund als heute und dann wird das Zünden immer modernerer Lampen ja eher schwieriger. Wenn die ZG für NC-Lampen waren, dann mußte das auch funktionieren, sonst hätte es Ärger gegeben. Das Kondensatorproblem fiel wahrscheinlich wegen der Wende nicht mehr ins Gewicht, das hätte auf jeden Fall eine Welle erzeugt.

p.s.2: Es ist nicht ausgeschlossen, daß es das Kondensatorproblem auch bei den moderneren SIDAC-Zündgeräten (die viel kleineren in Größe Komp.-C) gab/gibt
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Glasei » Montag 30. März 2015, 11:25

Löffel fragte:
Ist deine NC400 NEU oder schon gebraucht?? Benutzt Du denn auch Thz.
Zündgeräte oder macht die NC auch an modernen ZG Probleme??

Gute Frage. Meine Tests sind mit einem moderneren Tridonic-ZG gelaufen.
Na ja, was heißt modern ? Es hat auch schon einige Jahre runter, war zu der der
Zeit auch das Einzige, was ich zum Frickeln hatte. An meiner 250er HQI läuft es
komplett problemfrei, aber die 400er hat es nur bei guter Laune anbekommen.
Der Regelfall war der oben schon beschriebene Zündfunke.
Über das Alter der Lampe kann ich auch wenig sagen, stammt aus der Beleuchtung
eines Güterbahnhofs. Der Brenner sieht gesund aus, nicht mal wirklich schwarz gebrannt.
Die war bis dahin wohl nicht viel gelaufen.
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Löffel » Montag 30. März 2015, 13:47

HALLO INGO!!
DA BIST DU JA!! :g) Auf deine Antwort hab ich gewartet!! Wie immer TOP!! :sm023: Vielen Dank dafür!! :gsmile:

Zur Problematik mit NC’s + Thz hab ich die letzten Tage wirklich viel ausprobieren müssen. Ich kann bis jetzt nicht sagen,
woran es denn nun genau liegt. Die Lampe auf meinem hier weiter oben eingestellten Bild, bekomme ich nun gar nicht mehr gezündet.
Selbst Stefans Vorschlag es mal mit einem "kräfigerem" ZG zu versuchen ging leider in die Hose.
Auch am modernen 1000W (10,3A) SIDAC ZG geht bei der Lampe leider wirklich nix mehr. :gsad:
Die ist NC wohl für immer verloren. :gcry:
Die obere Elektrode (wo die Halteschlaufe am Gestell ist) glüht dabei recht ordentlich, so das es hierbei zu einer Art
lilafarbigen Elektroden-Plasmafeuer kommt. So wie das bei einer Glimmlampe/Starter der Fall ist.
Bei der sockelseitigen Elektrode tut sich da deutlich weniger, fast nichts. Die Sockelelektrode glüht zwar bis zur Weißglut,
aber nach 10 Sek. schaltet auch hier selbst das 1000W ZG die NC endgültig ab.
Der Lichtbogen geht zwar direkt von Elektrode zu Elektrode und tanzt nicht mehr so an der Brennerwand, aber durchzünden
will die NC trotzdem nicht, der letzte Sprung fehlt irgendwie immer noch.
Irgendwo geht da in der Lampe die Power vom ZG direkt ins Nirwana.
Ich habe den Blechstreifengetter im Verdacht. :g?
Den hätte man auch wo anders positionieren können. Es sieht jedenfalls so aus, als gab es da schon mal einen Durchschlag zum Gestell hin.

Ich habe jetzt eine neue NC-Lampe genommen. Das braucht zwar immerhin auch noch stolze 25-30Sek., ehe sich da was tut und
die NC sprichwörtich aus ihrem Schlaf erwacht und am Thz ZG zünden will. Aber immerhin, die NC zündet!!
Selbst beim modernen SIDAC ZG dauert es auch noch ein paar Sek. bis bei der NC eine stabile Entladungstrecke einsetzt hat.
Aber wie Glasei schon geschrieben hat, kann ich mich seiner Meinung anschließen, das die NC’s immer irgendwie ein bisschen launisch sind.

Ingo, bei den Rückschlußkondis in den Thz´s, vermute ich mal stark das da auch noch gewisse Alterungserscheinungen mit hinzu kommen.
Nichts ist für die Ewigkeit. Gerade bei Elektronik nagt der Zahn der Zeit obwohl die ZG ja alle verkapselt und verschlossen sind.
Jedenfalls sind ja mittlerweile bereits jetzt mindestens auch über ein Vierteljahrhundert an alt.
Und haben vor 30 Jahren einfach immer und problemlos funktioniert, als sie damals noch frisch aus der Fabrik waren.

Viele Grüße
Alex :)
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Matthias » Montag 30. März 2015, 16:10

Hey Ingo,

wusste doch,das du Rat und Tat zu diesem Problem weist.Die letzte Instanz in Elektronikfragen.. :green:

Also liegt´s an den Kondensatoren,nicht an der Abschaltauto!
So wie heute,da sind die Kondis auch dran Schuld,das der Elektrokrempel nicht mehr funzt,nur eben nach 1 Jahr und nicht nach 25!!!
Hab auch nen ThZ-D,was mal nicht wollte,hat zwar geschnurrt,zündete ader nicht.Netzspannung aus und wieder ein,seit dem zündete es wieder ohne Probleme!Kann auch ne kalte Lötstelle sein...

Alex,wenn du Überschläge am Gestell siehst,dann hat die kein Hochvakuum mehr,sieht man ja nicht beim Feststoffgetter!
Wenn die gezündet hat,laß die mal für ne Stunde oder so laufen,ständig an und aus ist auch nicht förderlich!

Gruß
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Glasei » Montag 30. März 2015, 22:44

Werd mir wohl auch mal ein 1000W-ZG für meine NC ranschaffen.
Wenn die daran sauber zündet, ist das Ei eine leuchtende Deko. :sm040:
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Matthias » Dienstag 31. März 2015, 02:43

Das ist meiner Meinung nach nicht die Lösung des Problems!
Leistungsstufen bis 400W waren für´s ThZ 400 vorgesehen,und nicht für´s ThZ1000(380V)oder ähnlich!
Auch wenn die heute für 230V sind!

Probiert´s mal mit -D-Zündgeräten,oder mit Nachwende-ZG´s!

Wenn´s nicht funzt,dann isses wohl doch Fehlproduktion..!

Schade.. :goops:
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Re: Gefahren bei den NC Lampen

Beitragvon Raum mit Pfand » Dienstag 31. März 2015, 08:20

Für ne leuchtende Deko solltest die Lampe dann wohl eher an ein einen Inverter hängen - am besten noch gleichgerichtet, so wie hier.
Eine räumlich zweidimensional ausgedehnte Ansammlung dichtstehender hochstämmiger Holzgewächse reflektiert auftreffende Schallwellen in gleichem Maße, wie sie sie empfangen hat.
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